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25.09.2025

AGDW - Die Waldeigentümer: Bundeskongress Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse setzte klare Signale für die Zukunft der Branche

 

Berlin, 25. September 2025. Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse (FWZ) können entscheidend dazu beitragen, das Potenzial des deutschen Waldes für Klimaschutz und regionale Wertschöpfung vermehrt auszuschöpfen. Damit dies gelingt, bedarf es allerdings geeigneter Rahmenbedingungen, die darauf ausgerichtet sind, die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Holzmobilisierung gezielt zu stärken. Das wurde auf dem Bundeskongress Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse (BUKO) am 23. und 24. September in Berlin deutlich. Der Fachkongress, den das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) gemeinsam mit dem Verband AGDW - Die Waldeigentümer ausrichtete, fand bereits zum 24. Mal statt, zum fünften Mal in Berlin.

Im Mittelpunkt der Diskussionen standen auf dem diesjährigen BUKO aktuelle Herausforderungen durch politische Vorgaben ebenso wie langfristige Strategien für die bundesweit mehr als 1.500 Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse. Als Selbsthilfeorganisationen arbeiten sie für den privaten und kommunalen Waldbesitz, bündeln das Holzangebot, nehmen Aufgaben als Dienstleister wahr und sind Ansprechpartner gerade auch für den kleinstrukturierten Privatwald. Damit fungieren sie als Scharnier zwischen den Waldbesitzenden mit ihren Flächen einerseits und den Märkten andererseits.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMLEH, Martina Englhardt-Kopf, würdigte in ihrer Rede auf dem BUKO den hohen Stellenwert Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. „Zur Mobilisierung des Holzpotenzials, insbesondere im Kleinprivatwald, für die Holzvermarktung und als Partner im ländlichen Raum kommt den Zusammenschlüssen eine Schlüsselrolle zu. Diese wollen wir weiter stärken“, erklärte die Staatssekretärin. In diesem Zusammenhang ging sie auch auf die Umsetzung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten (EUDR) ein, nachdem die EU-Kommission die erneute Verschiebung des EUDR-Geltungsbeginns vorgeschlagen hatte. „In Staaten wie Deutschland findet keine Entwaldung statt und vor diesem Hintergrund ist die Schaffung einer Null-Risiko-Variante in der EUDR dringend geboten, um unnötige Belastungen für Waldbesitzende in Deutschland und für die FWZ abzuwenden“, sagte Englhardt-Kopf.

Regionaler EUDR-Ansatz
AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter begrüßte die von der EU-Kommission initiierte Verschiebung der EUDR und das Bekenntnis der Staatssekretärin zu einer Null-Risiko-Variante, wie sie die Bundesregierung auch im Koalitionsvertrag festgehalten hat. Im Sinne einer praxisgerechten Umsetzung der Verordnung warb der AGDW-Präsident für einen regionalen Ansatz bei einer solchen Null-Risiko-Variante. Die Architektur der Verordnung könne damit erhalten bleiben. „Mit einem solchen Ansatz lässt sich sowohl der Marktzugang insbesondere für kleine Betriebe gewährleisten als auch die Wirksamkeit der EUDR verbessern“, betonte der AGDW-Präsident. Er ging auf weitere Fallstricke für die Forstwirtschaft durch EU-Vorgaben ein, so bei der Wiederherstellungsverordnung (W-VO), und erinnerte an die Zusage im Koalitionsvertrag, bei der W-VO für Erleichterungen zu sorgen.

Aktivposten für den Kleinprivatwald
Andreas Täger, Sprecher des Initiativkreises Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse (IK), machte auf die durch die EUDR drohende Kostenlawine aufmerksam. „Mit der Verordnung in ihrer bisherigen Form würde eine Vielzahl von Waldbesitzern aus dem Markt gedrängt. Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse würden in ihrer Existenz gefährdet. Hingegen lässt sich ein regionaler Ansatz mit einem Verzicht auf betriebsindividuelle Nachweispflichten praxisnah umsetzen. Dieser würde auch den gewachsenen Strukturen des Kleinprivatwaldes Rechnung tragen“, betonte Täger. Mit der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Verschiebung sei nun genügend Zeit für praxisgerechte Anpassungen gewonnen. Die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse bezeichnete Täger als Aktivposten für den Kleinprivatwald. Täger: „Mit dem ehrenamtlichen Engagement ihrer Vorstände sind die Zusammenschlüsse eine Stütze für gesellschaftliche Stabilität im ländlichen Raum. Und mit innovativen Geschäftsmodellen weisen FWZ immer häufiger den Weg in eine Zukunft der Forstwirtschaft, deren Einkünfte auf mehreren Säulen steht.“ Solch Innovationen gelte es weiter zu fördern und auszubauen.
Große fachliche Breite an den Thementischen
In fünf Schwerpunkt-Foren, sogenannten Thementischen, wurden beim Kongress weitere fachliche Akzente gesetzt, von Fragen des Steuerrechts und der Sozialversicherung über die Rolle von FWZ bei der Umsetzung von Fördermaßnahmen bis hin zu erfolgreicher Social Media-Arbeit.
„Sei es die Beratung und Betreuung der Mitglieder zu forstlichen Dienstleistungen, die Durchführung der Waldpflege, der Betrieb von Bioenergieanlagen oder weitere Geschäftsfelder: Der Bundeskongress hat klar vor Augen geführt, welch nachhaltige Wirkung die Arbeit Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse für die Zukunft unserer Wälder und für die Wertschöpfung im ländlichen Raum hat. Damit diese positiven Effekte künftig weiter zum Tragen kommen, ist es maßgeblich, dass die politischen Entscheidungen in Deutschland und der Europäischen Union fach- und sachgerecht unter Berücksichtigung der Erfahrung der Waldbesitzenden und ihrer Organisationen getroffen werden“, betonte Prof. Bitter.
Bildmaterial zur Veranstaltung stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur Verfügung.

Über AGDW – Die Waldeigentümer
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW – Die Waldeigentümer) vertritt die Interessen des Privat- und Körperschaftswaldes gegenüber Parlamenten, Bundesministerien, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Mit ihren 13 regionalen Mitgliedsverbänden steht die AGDW für mehr als zwei Drittel der Waldfläche Deutschlands und die rund 2 Millionen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland. Eine proaktive Waldbewirtschaftung ist für uns Grundlage nachhaltigen Handelns in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir lassen uns leiten vom generationenübergreifenden Verantwortungsbewusstsein für eine in Freiheit und Vielfalt gestaltete Umwelt.

Pressemitteilung der AGDW - Die Waldeigentümer vom 25.09.2025

 


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