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27.03.2025

AGDW - Die Waldeigentümer: Waldeigentümer fordern Agrarminister in der Bundes- und Europapolitik zum Handeln auf

 

Anlässlich der Agrarministerkonferenz (AMK) in Baden-Baden haben sich der Verband AGDW - Die Waldeigentümer und die Forstkammer Baden-Württemberg mit zentralen bundes- und europapolitischen Anliegen an die Ressortchefs von Bund und Ländern gewandt. In einem heute an die Ministerinnen und Minister übergebenen Forderungspapier warnen die Waldeigentümer vor restriktiven Vorgaben zu Lasten der heimischen Forstwirtschaft, mahnen in der Umweltpolitik praxisnahe, anreizbasierte Lösungen an und fordern eine langfristige Absicherung der Fördermittel für Wiederaufforstung, Waldumbau und Waldschutz in der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK).

Mit Blick auf die nationale Förderpolitik verlangt die AGDW in ihrem Forderungspapier, die Mittel für Wiederaufforstung, Waldumbau und Waldschutz in der von Bund und Ländern kofinanzierten GAK stabil aufzustellen und notwendige inhaltliche Anpassungen vorzunehmen. „Der GAK-Rahmenplan ist so zu erweitern, dass zukünftig auch Waldschutz und Jungbestandspflege wieder förderfähig sind. Die langfristige Verfügbarkeit dieser Mittel muss gewährleistet und ihre Übertragbarkeit auf Folgejahre ermöglicht werden“, betonte Forstkammer-Vizepräsident und AGDW-Vertreter Martin Tritschler in Baden-Baden.

Auf der AMK-Tagesordnung steht mit der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) ein besonders dringliches Thema aus Brüssel, denn ohne Änderungen kommen mit der neuen Verordnung auf die heimische Forstwirtschaft zum Jahreswechsel neue, anerkanntermaßen weitestgehende nutzlose Informationspflichten zu. „Deutschland muss sich bei der EU-Kommission dafür einsetzen, dass die EUDR in den für das zweite Quartal 2025 angekündigten sogenannten Agrar-Omnibus-Rechtsakt aufgenommen wird, damit die EUDR für Waldeigentümer in Ländern ohne Entwaldung praxisnah vereinfacht wird“, mahnte Tritschler.

Waldeigentümer als Partner in die NRL-Umsetzung einbeziehen
Für große Unsicherheit sorgt in Forstwirtschaft derzeit auch die Verordnung zur „Wiederherstellung der Natur“ (NRL), die zahlreiche Fragen in der Praxis aufwirft. Weder sind die Indikatoren fachlich überzeugend begründet, nach denen Ökosysteme ggf. als geschädigt eingestuft werden, noch ist die Finanzierung etwaiger Maßnahmen auch nur ansatzweise gesichert, wie die AGDW in ihrem Forderungspapier kritisiert. „Bei der Umsetzung von Umweltregularien hat sich in Deutschland die Kooperation mit den Waldeigentümern auf freiwilliger Basis bewährt. Bund und Länder sind gut beraten, auch bei der NRL auf Freiwilligkeit zu setzen und die Waldeigentümer als Partner in die Ausgestaltung einzubeziehen“, appelliert Forstkammer-Vizepräsident Karl-Eugen Graf von Neipperg.

Den Wald nicht in Geiselhaft nehmen
Erheblicher forstpolitischer Handlungsbedarf besteht beim Klimaschutzgesetz, das auf der EU-Verordnung zu Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) aufsetzt. In beiden Rechtsakten sind unrealistische Treibhausgas-Senkenziele für den Wald fixiert. „Der Wald darf nicht länger in Geiselhaft genommen werden für die immer wieder festgestellte Verfehlung von Klimaschutzzielen in anderen Sektoren wie Gebäude und Verkehr. Vielmehr müssen die CO2-Senkenziele für den LULUCF-Sektor korrigiert werden, damit der Wald sein volles Klimaschutzpotenzial durch die Bindung von CO2 im Zuge des Holzzuwachses und die Bereitstellung von Holzprodukten für den Ersatz konventioneller Rohstoffe entfalten kann“, fordert Graf von Neipperg. Andernfalls drohe ein weiterer Aufbau von Holzvorräten im deutschen Wald mit unabsehbaren Risiken für dessen Stabilität.

„Die diesjährige Frühjahrskonferenz der Agrarminister zeigt, wie eng verwoben bundes- und europapolitische Belange für die Forstwirtschaft mittlerweile sind. Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung in Brüssel frühzeitig und entschlossen agiert, wenn es um den Schutz deutscher und europäischer forstwirtschaftlicher Belange geht“, betont AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter.

Über AGDW – Die Waldeigentümer
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW – Die Waldeigentümer) vertritt die Interessen des Privat- und Körperschaftswaldes gegenüber Parlamenten, Bundesministerien, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Mit ihren 13 regionalen Mitgliedsverbänden steht die AGDW für mehr als zwei Drittel der Waldfläche Deutschlands und die rund 2 Millionen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland. Eine proaktive Waldbewirtschaftung ist für uns Grundlage nachhaltigen Handelns in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir lassen uns leiten vom generationenübergreifenden Verantwortungsbewusstsein für eine in Freiheit und Vielfalt gestaltete Umwelt.

Link zum Download des Forderungspapiers

Link zum Foto Übergabe des Forderungspapiers der Waldeigentümer

Bildunterschrift: Übergabe des Forderungspapiers an die Agrarministerkonferenz. Von links nach rechts:
Karl-Eugen Graf von Neipperg, Vizepräsident der Forstkammer Baden-Württemberg; Minister Till Backhaus, Mecklenburg-Vorpommern; Ministerin Miriam Staudte, Niedersachsen; Minister Peter Hauk, Baden-Württemberg; Martin Tritschler, Vizepräsident der Forstkammer Baden-Württemberg; Minister Sven Schulze, Sachsen-Anhalt.

Pressemitteilung der AGDW - Die Waldeigentümer vom 27.03.2025

 


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