Wald ist unser Leben

„PRAXISFERN, BÜROKRATISCH, VERFASSUNGSWIDRIG“: NEUES WALDGESETZ GEFÄHRDET KLIMAZIELE UND ERHALT NACHHALTIGER BEWIRTSCHAFTUNG

Neuer Entwurf des Bundeswaldgesetzes ist Beleg für gescheitertes Novellierungsverfahren

Der Verband AGDW – Die Waldeigentümer kritisiert den aktuellen Referentenentwurf des Bundeswaldgesetzes, der am 19. August 2024 vom BMEL in die Ressortabstimmung gegeben wurde, mit aller Deutlichkeit und bekennt sich zum geltenden Bundeswaldgesetz.

Berlin, 21.08.2024. Mit dem jetzt vorgelegten Entwurf hat sich das BMEL von seinem ursprünglichen Plan verabschiedet, eine große Novelle, ein sogenanntes Ablösegesetz, vorzulegen. Stattdessen soll nun das bisherige Bundeswaldgesetz geändert werden. Prof. Andreas Bitter, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer stellt fest: „Wir begrüßen die Abkehr vom Ablösegesetz und sehen darin eine Anerkennung des bewährten Bundeswaldgesetzes. Die Regierung signalisiert damit auch, dass sie mit ihrer Novelle gescheitert ist. Deshalb gilt für uns konsequenterweise weiter: "Finger weg vom Bundeswaldgesetz!“
Der Entwurf orientiert sich am geltenden Bundeswaldgesetz und enthält geänderte und neue Paragrafen. „Die Ziele einer Entbürokratisierung der Waldbewirtschaftung und einer Entlastung der Waldbesitzenden werden nicht sichtbar, jedoch zusätzliche Einschränkungen der Bewirtschaftungsfreiheit und der Baumartenwahl“, so Bitter. So sieht der neue Entwurf vor, den Holzeinschlag aufgrund von nicht näher erläuterten Schadeinwirkungen im „öffentlichen Interesse“ zu verbieten oder zu beschränken. Bei Erst- und Wiederaufforstungen sind für Saat und Pflanzung standortgerechte Forstpflanzen überwiegend heimischer Arten zu verwenden, wodurch die Verwendung klimaangepasster Baumarten eingeschränkt wird. Zu kritisieren ist auch der Übergriff des Gesetzesentwurfes auf die Regelungsbereiche des Wasserhaushalts- und Bodenschutzgesetzes. Das führt zu unnötigen Doppelungen und Rechtsunsicherheit für die Praktiker.
In der Klimakrise und damit in einer Zeit großer Unsicherheit brauchen die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer individuelle Freiheiten in der Bewirtschaftung. Der langfristige Erhalt der Wälder ist nur durch eine entsprechende Vielfalt zu sichern. „Wir appellieren an die Politik, das Vorhaben der Novellierung des Bundeswaldgesetzes grundsätzlich zu überdenken. Auch zukünftig ist das aktuelle Waldgesetz in seiner bestehenden Form eine sachgerechte Grundlage für die nachhaltige Waldbewirtschaftung im Klimawandel. Frust und Ärger im ländlichen Raum werden weiter zunehmen, wenn das BMEL an seinem Vorhaben festhält“, betont Bitter.



Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie auch weiterhin um Ihre Unterstützung. Ziel ist eine intensive Ansprache der Bundestagsabgeordneten der Ampel auf der Fläche durch Verantwortliche in den Forstlichen Zusammenschlüssen und Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer vor Ort anhand eines Waldbesuchs oder eines persönlichen Gesprächs.
Bei Fragen hierzu wenden Sie sich gerne an unsere Geschäftsstelle in Düsseldorf.

 

Willkommen beim Waldbauernverband

Liebe Besucherin und Besucher unserer Seite,

Herzlich Willkommen bei den Waldbauern in Nordrhein-Westfalen. Knapp zwei Drittel der Wälder in NRW gehören über 150.000 privaten Waldeigentümern, für die der Waldbauernverband das "Sprachrohr" in unserem Bundesland ist.

Waldnutzung und Waldschutz, das sind für Waldbauern zwei Seiten ein und derselben Medaille. Nachhaltiges Wirtschaften im Wald sorgt für den Erhalt aller Waldfunktionen. Gleichzeitig stellt die Forstwirtschaft den von der Gesellschaft immer dringender gesuchten Rohstoff "Holz" zur Verfügung.

Erfahren Sie mehr über uns und unsere Themen auf den folgenden Seiten. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.

Ihr Philipp Freiherr Heereman
Vorsitzender Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen e. V.

 

Waldwirtschaft sichert Zukunft - Waldbauerntag am 18.9.2024

Waldwirtschaft sichert Zukunft

Werl, 18. September 2024

Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume. Das ist wohl allgemein bekannt. Unbekannt für manche scheint aber zu sein, dass Wald Wirtschaftsraum, Ressourcenlieferant und Klimastabilisator ist.
Der Waldbauernverband für Nordrhein-Westfalen fokussierte an seinem diesjährigen Waldbauerntag genau diese Wirtschafts- und Klimaleistungen. Gast des Tages war daher folgerichtig die NRW Wirtschafts- und Klimaministerin Mona Neubaur.

Der erste stellvertretende Vorsitzende, Eberhard von Wrede, zeigte sich nicht nur als Forstwissenschaftler, sondern machte mit seinem Impuls zu Beginn deutlich, dass Forstwirtschaft auch eine Passion ist, ein Generationenvertrag, der gelebt werden muss und der durch den Klimawandel in Gefahr ist. Doch der Wald liefert uns selbst Lösungen, so von Wrede, wenn man uns Waldbesitzende nur machen lässt und alte „Naturschutz-Bärte“ endlich abschneidet. Der Wald von morgen muss heute angelegt werden. Angesichts des rasanten Fortschritts im Klimawandel ist dies nicht auf natürlichem Wege denkbar. Doch für den Wald von morgen brauchen wir keine gesetzliche Einengung auf die Baumarten von gestern, ist hier das klare Fazit. Auch mit dem bisherigen Tempo der Wiederbewaldung der Schadflächen ging von Wrede hart ins Gericht. „Die Katastrophenbewältigung selbst war eine Katastrophe. Wenn wir so weitermachen, entwickeln wir keinen klimaresilienten Wald und unserer heimischen Sägeindustrie gehen bald die Lichter aus“, so von Wrede.

Wirtschafts- und Klimaministerin Mona Neubaur freute sich über die Einladung des Waldbauernverbandes, um die Ideen des Wirtschaftsministeriums zur Klimaentwicklung, der Forstwirtschaft und Windenergie zu präsentieren.
Über die politische Arbeit in einer schwarz-grünen Koalition berichtete sie, dass man am Anfang vieler Debatten und Entscheidungen nicht einer Meinung sei. Dennoch funktioniere die nordrhein-westfälische Koalition erfolgreich. Man berate und streite hinter verschlossenen Türen und trete am Ende mit gemeinsamen Lösungen geschlossen auf. Dieses „konstruktive Regieren“ funktioniere gut und schaffe Vertrauen, so die Ministerin.

Der Wald und die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer stehen sinnbildlich gerade im Auge eines Orkans. Für die Bewältigung der Krise könne es keine schnellen Lösungen geben, so Neubaur. Sie habe erkannt, dass der Generationenvertrag der Forstbetriebe durch die Schäden der letzten Jahre nicht mehr überall funktioniere. Daher unterstütze die Landesregierung, insbesondere ihr Wirtschaftsministerium, alternative Einnahmemöglichkeiten aus dem Wald, und hier allem voran auch die Errichtung von Windenergieanlagen auf Kalamitätsflächen. „Wir wollen nicht, dass Sie die Zuversicht verlieren“, rief sie den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern zu. Daher sei sie froh, dass Cem Özdemir bei der aktuellen Debatte um die Novellierung des Bundeswaldgesetzes klargestellt habe, dass alle Funktionen des Waldes auch in Zukunft als gleichrangig angesehen werden.
Mit Blick auf die Waldkrise schloss die Ministerin ihren Vortrag mit der Klarstellung, dass die Aussage des „survival of the fittest“ nicht bedeute, dass der Stärkste überlebe, sondern derjenige, der es verstehe, sich anzupassen und Bereitschaft zur Flexibilität zeige.

Diesen praktischen Ansatz wünscht sich von der Bundespolitik auch Prof. Dr. Andreas Bitter, Präsident des Bundesverbandes der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände. Er berichtete zunächst über die Brüsseler EUDR. Diese neue Richtlinie soll weltweit Handel unterbinden, der zur Waldvernichtung führt. Eine Idee, der sich alle gut anschließen können, meinte Bitter. Doch die Umsetzung in Brüssel erstickt unsere Betriebe. In Deutschland gebe es weder Raubbau, noch werde die Waldfläche kleiner. Im Gegenteil ist nach dem Raubbau des Dritten Reichs die Waldfläche kontinuierlich angewachsen, so der Bundesvorsitzende. Und auch in der Berliner Politik ist der Ernst der Lage der deutschen Wälder noch nicht angekommen. Die Ampelkoalition plant eine Novellierung des Bundeswaldgesetzes, die keine Verbesserung bringt. Weder für den Wald noch für die Waldbesitzenden. Im Gegenteil will Berlin die Möglichkeiten zum Aufbau klimaresilienter Wälder weiter einschränken und dies stellt für den Wald, die Waldbesitzenden und das Klima eine stärkere Belastung als Entlastung dar.

Der Waldbauernvorsitzende Dr. Philipp Freiherr Heereman fasste die geballten Informationen des Tages zusammen: WaldWIRTSCHAFT ist gut gegen den Klimawandel, Waldwirtschaft sichert die heimische Rohstoffversorgung mit dem Ökorohstoff Holz und sorgt für Einkommen und Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Gleichzeitig fördert eine nachhaltige Waldwirtschaft den Erholungsverkehr und sichert die Artenvielfalt. Heereman schwärmte vom Allroundtalent Wald, mit dem jedes Ministerium gerne arbeite, und adressierte an die Ministerin die Forderung, den Wald zukünftig in ihrem Aufgabenbereich Wirtschaft und Klima mehr auf die
PM Waldbauernverband, 18.9.24

 

Holznutzung ist Klimaschutz pur!

Wir können als Gesellschaft dem Klimawandel nur begegnen, wenn wir endliche Ressourcen schonen und durch nachhaltig produzierte Stoffe ersetzen. Holz wird hier weltweit eine wichtige Rolle spielen (müssen).

Holz kann und muss mehr denn je klimaschädlich produzierte und endliche Materialien und Baustoffe ersetzen. Dafür müssen Wälder bewirtschaftet und Holz geerntet werden. Um dem Klimawandel zu begegnen, müssen die ohnehin schon hohen Vorräte in unseren Wäldern daher nicht weiter aufgebaut, sondern lediglich erhalten werden - unter Beachtung der Biodiversität und des Artenschutzes. Holznutzung, Biodiversität und Artenschutz sind kein Widerspruch - sie sind ein und dieselbe Seite einer Medaille. Wer diesen kausalen Zusammenhang von Klimaschutz und Holznutzung begriffen hat, muss der Stilllegung (= Nichtnutzung) unserer heimischen Wälder eine Absage erteilen. Stilllegung unserer Wälder bedeutet Raubbau in anderen Wäldern der Erde und verschärft das Klimaproblem.

Die Politik ist gut beraten, Entscheidungen auf faktenbasierter Grundlage zu treffen.

Waldbauernverband NRW e. V.

 

Auf YouTube: Unser Wald ist ein Multitalent! Doch es geht ihm nicht gut.



Waldbauernverband in Social Media: Kurzfilm aus dem Wald für den Wald

Emilia von Ketteler zeigt, wie es geht: Authentisch, sympathisch, kompetent berichtet sie in einem Video aus dem Wald und für den Wald. Unterstützt vom Waldbauernverband NRW e. V. ist dieses Video geeignet, der breiten Öffentlichkeit die Zusammenhänge rund um unseren Wald zu erklären. Aus der Sicht der Waldbauern, ohne gefärbte Brille oder Vermenschlichung der Zusammenhänge.

Mit diesem Video startet der Waldbauernverband auch gleichzeitig seine Social Media-Präsenz. Weitere Videos sollen folgen – schauen Sie gerne regelmäßig vorbei.

 

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