Meldungen - Archiv

 

05.09.2019

05.09.2019: Landesbetrieb Wald & Holz PM: Borkenkäfer-Bekämpfung mit Satellit - Neue Karten helfen Waldbesitzenden und Forstleuten

 

Presseinformation

Borkenkäfer-Bekämpfung mit Satellit
Neue Karten helfen Waldbesitzenden und Forstleuten

Wald und Holz NRW kann mit den Daten der europäischen Sentinel-2-Satelliten und einem trainierten Algorithmus nun regelmäßig neue Karten-Übersichten über die Gesundheit der Nadelbäume für ganz NRW erstellen.

Die Karten illustrieren in sieben Stufen und einem 10x10-Meter-Raster, wie sehr die Bäume geschwächt sind und dadurch anfällig für Borkenkäfer-Befall. Was zunächst banal klingt, ist für Forstleute und Waldbesitzende eine große Hilfe bei der Borkenkäfer-Bekämpfung.

Dr. Mathias Niesar, Waldschutz-Experte bei Wald und Holz NRW, zeigt sich beeindruckt: „Die Präzision der Auswertung hat uns überrascht. Die neuen Karten können alle online abrufen und sehen, wo die Bäume stark geschwächt sind und leicht den Borkenkäfern zum Opfer fallen können. So können sie viel besser einschätzen, wo die Bekämpfung erfolgversprechend ist, wo Kräfte gebündelt werden sollten.“

Birte Klein, als Landschaftsökologin und Geoinformatikerin bei Wald und Holz NRW mit dem Projekt befasst: „Die Sentinel-2-Satelliten der EU sind seit 2015/2017 im Weltall. Dass wir jetzt mit diesen Daten binnen weniger Wochen eine so konkrete Hilfe für alle unsere Hüter der Wälder produzieren konnten, begeistert mich.“

Für die Entwicklung verglichen Klein und Mitarbeitende zunächst die Satelliten-Daten von 2017 und 2018 in einem Raster von 10 x 10 m. Försterinnen und Förster in den Revieren beschrieben den Zustand von ausgewählten Wäldern. Mit diesen Beobachtungen trainierten sie das System und leiteten sieben Stufen der Vitalitäts-Abnahme ab. Das Ergebnis dient nun als Referenz für die laufende Einstufung der Vitalitätsabnahme der Fichten.

Die Entwicklung der Karten ist ein konkretes Ergebnis aus der Arbeit in der „Task-Force Borkenkäfer“ des Umweltministeriums NRW. Sie sind online abrufbar über das Portal www.waldinfo.nrw.de (siehe „Waldschäden und Gefahrenabwehr“ / „Vitalitätsabnahme“).

Über Wald und Holz NRW
Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen (kurz:
Wald und Holz NRW) ist für alle Belange des Waldes in
Nordrhein-Westfalen zuständig und gehört als Teil der
Landesverwaltung zum Geschäftsbereich des Ministeriums für
Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des
Landes Nordrhein-Westfalen.
Wald und Holz NRW kümmert sich um die gesamte nordrheinwestfälische Waldfläche, die 935.000 Hektar bzw. 27% der
Landesfläche ausmacht. Sitz der Zentrale ist Münster und
Arnsberg. In den Regionen arbeiten 14 Regionalforstämter, das
Nationalparkforstamt Eifel und das Lehr- und Versuchsforstamt
Arnsberger Wald.
Bei Wald und Holz NRW arbeiten 1.350 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, davon knapp 300 Försterinnen und Förster in den
Forstrevieren.
Zu den Aufgaben von Wald und Holz NRW zählen der Erhalt und
die Förderung des Waldes, die Beratung und Betreuung des
privaten und kommunalen Waldbesitzes, die Bewirtschaftung
von 124.000 Hektar landeseigener Waldflächen, die Forschung in
den Bereichen Wald, Holzverwendung und Klima sowie
Umweltbildung, Überwachung der Einhaltung der geltenden
Rechtsvorschriften auf der gesamten Waldfläche NordrheinWestfalens und die Förderung der Wald- und Forstwirtschaft in
NRW.