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24.07.2025

AGDW - Die Waldeigentümer: Prof. Bitter: „Kosten des Privatwaldes in Deutschland für die Umsetzung der EUDR wären in der Summe deutlich höher als die GAK-Förderung“

 

Dank an Bundesminister Rainer für klare Haltung zur EUDR

Bei einem Waldspaziergang von Vertreterinnen und Vertretern des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, der Bayerischen Staatsforsten und der AGDW in Niederbayern mit Bundesminister Alois Rainer erklärte AGDW-Präsident Prof. Bitter:

„Es ist höchste Zeit, dass die EU-Kommission nun mit einer Aufforderung zur Stellungnahme, einem sogenannten ‚Call for Evidence‘, das Thema des dringend notwendigen Bürokratieabbaus bei der Umweltgesetzgebung aufgreift. Die Waldbesitzenden fordern, dass die EUDR im geplanten Umwelt-Omnibus adressiert wird. Nötig ist eine Anpassung der Risikokategorien, die der nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Ländern wie Deutschland mit nachweislich vernachlässigbarem Entwaldungsrisiko Rechnung trägt. Die Waldbesitzenden danken Bundesminister Rainer für sein klares Eintreten für eine Null-Risiko-Kategorie und den damit verbundenen Wegfall der einzelbetrieblichen Meldepflichten. Nach unseren Berechnungen würden ansonsten für den Privatwald Kosten von rd. 60 Mio. Euro jährlich entstehen, ohne dass ein zusätzlicher Beitrag zur Vermeidung der weltweiten Entwaldung geleistet werden könnte. In Relation zur letztjährigen GAK-Förderung für Wiederaufforstung und Waldumbau von rd. 41 Mio. Euro wäre dies die 1,5-fache Summe und somit völlig inakzeptabel. Die Verordnung muss überarbeitet werden, um eine reibungslose Umsetzung zu gewährleisten und die positiven Ziele nicht zu gefährden.“

Die EU-Wiederherstellungsverordnung war ebenfalls Thema des Treffens. „Eine Wiederherstellung zurück zu starren Wald-Referenzzuständen der Vergangenheit ignoriert den Klimawandel, die Standortsdrift und die zukünftig notwendige Baumartenvielfalt und ist daher zum Scheitern verurteilt. Grundsätzlich sind des Weiteren alle Maßnahmen unter Finanzierungsvorbehalt zu stellen“, so Prof. Bitter. „Die Flächeneigentümer sind bei der Erstellung des Nationalen Wiederherstellungsplans prioritär zu beteiligen. Umso befremdlicher ist die Tatsache, dass das Bundesumweltministerium die Waldverbände bei der Ende letzter Woche gestarteten Verbändebeteiligung zum nationalen Durchführungsgesetz zunächst außen vorließ“, unterstrich Prof. Bitter.


Über AGDW – Die Waldeigentümer
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW – Die Waldeigentümer) vertritt die Interessen des Privat- und Körperschaftswaldes gegenüber Parlamenten, Bundesministerien, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Mit ihren 13 regionalen Mitgliedsverbänden steht die AGDW für mehr als zwei Drittel der Waldfläche Deutschlands und die rund 2 Millionen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland. Eine proaktive Waldbewirtschaftung ist für uns Grundlage nachhaltigen Handelns in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir lassen uns leiten vom generationenübergreifenden Verantwortungsbewusstsein für eine in Freiheit und Vielfalt gestaltete Umwelt.


Ein Foto des Waldspaziergangs steht unter diesem Link zum Download bereit.
Bildunterschrift: Vertreterinnen und Vertreter des BMLEH, der AGDW, des Bayerischen Waldbesitzerverbandes und der Bayerischen Staatsforsten in Niederbayern mit Bundesminister Alois Rainer.

Pressemitteilung der AGDW - Die Waldeigentümer vom 24.07.2025