Meldungen - Archiv

 

24.08.2018

WBV NRW: Sommer gefährdet den Wald

 

Das Sommerwetter 2018 ist für Urlauber und Ferienkinder Genuss pur - doch nicht alle sind begeistert

Düsseldorf 21.08.2018

Die anhaltenden hohen Temperaturen und vor allem die in weiten Teilen ausbleibenden oder geringen Regenmengen sind für die Natur eine besondere Herausforderung. Obwohl es solche extrem trockenen Sommer schon immer gab, wird deutlich, dass die Extremereignisse sich auch bei uns häufen. Klimaexperten ist schon länger klar, dass hier die ersten Auswirkungen des Klimawandels spürbar sind. Doch während Gartenbesitzer mit Unmengen von (Trink-)wasser Geranien und Co. bei Laune halten, müssen die Waldbesitzer hilflos mit ansehen, wie ihre Wälder leiden. "Wir haben in diesem Jahr die besondere Situation, dass viele Waldbäume besonders stark fruktifizieren. Das kostet schon an sich viel Kraft. Die anhaltende Dürre wird viele Waldbäume jetzt vertrocknen lassen." befürchtet die Geschäftsführerin der Verbandes der Waldbauern in NRW, Heidrun Buß-Schöne. Daher arbeitet der Waldbauernverband seit einigen Jahren gemeinsam mit dem Umweltministerium an einem Waldbaukonzept, das den Waldbesitzern Hilfestellungen beim Umbau ihrer Wälder zu klimastabilen Wäldern bieten soll. Doch das Konzept soll erst Ende des Jahres fertig sein, wie dann die Umsetzung erfolgt, steht noch gar nicht fest. "Wir brauchen dringend Entscheidungshilfen und Unterstützung bei dieser gesellschaftlichen Aufgabe, denn der Waldumbau benötigt schließlich Jahrzehnte, der Klimawandel leider nicht", so Buß-Schöne.
Doch noch etwas bereitet den Waldbesitzern Sorge: die vielen Waldbrände. Seit Jahren waren Waldbrände in NRW auf zusammen wenige Hektar oder Quadratmeter beschränkt. Die Tatsache, dass fast jeder Waldbesucher heute ein Handy mit sich führt sorgte in den vergangenen Jahren für schnelle Brandmeldungen und damit kleinen Schadflächen.
Doch die Rettungskräfte müssen auch in die Wälder rein kommen – und hier gibt es mancherorts Probleme. Die Instandhaltung und Pflege der Wege ist alleine Sache der Waldbesitzer und Kommunen. Da fehlt es oft an Geld.
Buß-Schöne: "Gerade in den Wäldern in Ballungsraum-Nähe laufen täglich tausende Waldbesucher über Wege, die Waldbesitzer meist ohne jegliche staatliche Hilfeleistung gebaut haben." Für die Waldbesitzer sind die Wege in erster Linie die Wirtschaftsadern des Waldes. Ohne diese ist eine moderne, nachhaltige und ordnungsgemäße Forstwirtschaft gar nicht möglich. Doch durch den Freizeitboom der letzten Jahrzehnte haben sich viele Waldgebiete zu regelrechten Eventgebieten entwickelt. Und dabei sind die Erholungssuchenden nicht nur zu Fuß unterwegs: Mountainbiker, Hundeschlitten und in manchen Kreisen auch Reiter belasten die Waldwege zusätzlich. Im Einzelnen sind die Belastungen kaum wahrnehmbar, doch in der Summe für die Waldwege ein Problem: "Einzelwaldbesitzer haben derzeit keine Chance auf Wegeförderung. Und die Kommunen sind durch die eigenen finanziellen Engpässe oftmals auch nicht mehr in der Lage, ihre Waldwege regelmäßig instand zu halten. Hier muss sich dringend etwas ändern. Nicht zuletzt, damit unserer Feuerwehren Waldbrände schnell und effektiv löschen können." so die Sprecherin der Waldbesitzer.